Bei Symptomen wie Atemnot oder Brustschmerzen mit Verdacht auf Arteriosklerose überweist Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin Sie zu einem Kardiologen oder einer Kardiologin. In unserer Kardiologie in München führen wir eine umfassende Diagnostik durch. Der Arzt oder die Ärztin erfasst etwaige Probleme mit dem Herzen oder den Gefäßen und behandelt Sie entsprechend, um einen Herzinfarkt und andere schwerwiegende Folgen zu verhindern. In diesem Beitrag klären wir Sie genauer über das Krankheitsbild auf.
Arteriosklerose: wenn die Gefäße verkalken
Arteriosklerose ist umgangssprachlich auch als Arterienverkalkung bekannt. Dieser Name gibt einen ersten Hinweis darauf, was bei der Krankheit passiert. Als Arterien werden im Körper alle Blutgefäße bezeichnet, die vom Herzen wegführen. In ihnen fließt sauerstoffreiches Blut zu den verschiedenen Organen. Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass sich Ablagerungen auf den Arterieninnenwänden bilden. Diese sogenannten Plaques behindern den Blutfluss. Im schlimmsten Fall lösen sie sich ab, verstopfen dann kleinere Gefäße und verursachen damit einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt.
Gleichzeitig führt die Arterienverkalkung dazu, dass die Gefäßwände sich entzünden. Es entstehen kleine Verletzungen und die Blutgefäße verlieren ihre Elastizität. Das kann bereits bestehenden Bluthochdruck der Patienten und Patientinnen zusätzlich verschlimmern. An besonders geschwächten Stellen kann es zu sogenannten Aneurysmen kommen, bei denen sich die Gefäßwände ausdehnen oder sogar reißen.
Je nach Ort der Verengung entstehen bestimmte Beschwerden. Sind die Herzkranzgefäße, die das Herz mit Sauerstoff versorgen, betroffen, spricht man von einer koronaren Herzkrankheit. Sie führt häufig zu Herzschwäche und diese widerum z.B. zu Wassereinlagerungen. Bei Arteriosklerose in den Beinen kann es zu einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, kurz pAVK, kommen. Wichtigstes Symptom für dieses Leiden sind Schmerzen in den Beinen beim Gehen, in schweren Fällen im Verlauf auch in Ruhe. Patienten und Patientinnen können keine weiten Strecken mehr gehen oder längere Zeit stehen.
So entstehen Gefäßverkalkungen
Wie und warum solche Verkalkungen entstehen, ist derzeit noch nicht abschließend erforscht. In den letzten Jahren haben Forscher und Forscherinnen aber große Fortschritte beim Verstehen der Krankheit und ihrer Symptome gemacht. Derzeit gehen sie von folgenden Abläufen bei der Entstehung aus:
- Die Arteriengefäßwand wird beschädigt.
- Die umliegenden Zellen wandern zur beschädigten inneren Gefäßwand, um die Verletzung zu schließen.
- Immunzellen bilden mit dem LDL-Cholesterin im Blut sogenannte “Schaumzellen”, die an der Gefäßwand anhaften.
- Es kommt zu einer Entzündungsreaktion, wodurch sich die Schritte 2 und 3 wiederholen und Plaques entstehen.
- Werden die Plaques verletzt, entzünden sie sich erneut und wachsen weiter.
- Der Arteriendurchmesser nimmt immer weiter ab. Gleichzeitig wird die ursprüngliche Gefäßwand immer mehr abgebaut und dadurch brüchig.
Risikofaktoren für die Entstehung
Forscher und Forscherinnen haben eine Reihe von Risikofaktoren identifiziert, die zur Entstehung von Gefäßverkalkungen führen können:
- Hohe LDL-Cholesterin-Werte
- Rauchen
- Niedrige HDL-Cholesterin-Werte
- Bluthochdruck
- Genetische Veranlagung
- Diabetes mellitus
- Hohe Blutfettwerte
- Übergewicht
- Ungesunder, bewegungsarmer Lebensstil
- Stress und psychische Erkrankungen
Die Behandlung bei Arterienverkalkung
Sind die Plaques in den Arterien erst einmal entstanden, bilden sie sich nicht wieder von alleine zurück. Deswegen ist Prävention besser, als die Symptome zu behandeln. Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung, Bewegung und Sport kann der Entstehung von Arteriosklerose effektiv vorbeugen.
Hat Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die Erkrankung diagnostiziert, stehen eine Reihe verschiedener Möglichkeiten zur Behandlung zur Verfügung. Um schwerwiegende Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall bei den Patienten und Patientinnen zu verhindern, kommen vor allem Medikamente mit folgenden Aufgaben zum Einsatz:
- Blutdrucksenkung
- Cholesterinsenkung
- Gerinnungshemmung
Ist die Krankheit bereits fortgeschritten, kommt eine operative Behandlung infrage. Dabei dehnt der Arzt oder die Ärztin die (beinahe) verschlossenen Arterien mit speziellen Werkzeugen im Rahmen einer sogenannten “Herzkatheteruntersuchung” wieder auf. Alternativ kann auch eine Bypass-Operation erfolgen. Vor allem wenn wichtige Arterien am Herzen oder in den Beinen betroffen sind, nutzen Ärzte und Ärztinnen diese Möglichkeit. Sie entnehmen ein Blutgefäß und schaffen damit eine Umgehung der verkalkten Gefäße. Nach erfolgreicher Operation fließt das Blut über die neu geschaffenen Bahnen und kann die Organe wieder ausreichend versorgen.