Wie gefährlich ist Cholesterin fürs Herz?

Cholesterin ist negativ konnotiert, obwohl es im menschlichen Körper einen lebensnotwendigen Baustein darstellt. Unter anderem wird Cholesterin benötigt, um eine Reihe von bestimmten Hormonen und Zellmembranen zu bilden. Bei Zellmembranen handelt es sich, vereinfacht ausgedrückt, um Hüllen, die das Zellinnere umschließen. Außerdem ist Cholesterin der Ausgangsstoff für Gallensäure, die eine wichtige Rolle bei der Verdauung spielt.

Trotz alldem kann Cholesterin eine äußerst problematische Rolle einnehmen und die Gesundheit massiv beeinträchtigen. Was Cholesterin ist, worin es enthalten ist, ab welchen Maßen es sich schädlich auswirken kann und worauf Sie unbedingt achten müssen, erfahren Sie von unseren Expertinnen und Experten von KardioZentral Ihrer Kardologie in München.

Cholesterin: Gefahren und Risiken

Wenn das Cholesterin über einen längeren Zeitraum hinweg erhöht ist, steigt die Wahrscheinlichkeit für die Ausbildung sogenannter “arteriosklerotischer Plaques”, die zur Arteriosklerose  führt (im Volksmund vereinfacht auch “Gefäßverkalkung” genannt). Das bedeutet, dass sich in den Blutgefäßen der Arterien Ablagerungen bilden, wodurch die Durchblutung eingeschränkt wird. In der Folge können diese Ablagerungen zu Störungen der Durchblutung, Schlaganfällen und Herzinfarkten führen.

Cholesterin: eine genauere Betrachtung

Umgangssprachlich wird von gutem und schlechtem Cholesterin gesprochen. Das ist allerdings irreführend. Cholesterin muss präziser in seine Bestandteile, die sogenannten Lipoproteinen HDL, LDL und VLDL, unterschieden werden. Diese Lipoproteine sind Komplexe, die aus Cholesterin und Proteinen bestehen. Jedes dieser Lipoproteine hat wichtige Funktionen im Körper und ist essentiell für die Gesundheit.

Ein hoher LDL-Wert gilt allerdings als Risikofaktor für Arteriosklerose. Hingegen gilt ein hoher HDL-Wert als schützend. HDL-Lipoproteine nehmen das überschüssige Cholesterin in den Blutbahnen auf und transportieren es in die Leber. In der Leber wird das überschüssige Cholesterin abgebaut.

Cholesterin Plättchen in Blutbahnen
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Cholesterin – welche Werte sind bedenklich?

Es kann nicht pauschal bestimmt werden, welche Werte bedenklich sind und welche gefährlich. Ob ein Cholesterinwert bedenklich ist oder nicht, hängt auch von der individuellen Verfassung der Patientinnen und Patienten ab. Hohe Cholesterinwerte sind bei Personen, bei denen bereits Anzeichen von Arteriosklerose festzustellen sind, sehr viel alarmierender als bei Patientinnen und Patienten, die von Arteriosklerose unbelastet sind.

Zudem ist die Menge des Gesamtcholesterins nicht so relevant wie seine Zusammensetzung. Cholesterin wird hierzulande  in der Regel in mg/dl, also in Milligram pro Deziliter, angegeben. Die Obergrenze für das Gesamtcholesterin wird ungefähr beo 230 mg/dl festgelegt. Für sich betrachtet hat dieser Wert jedoch keine hohe Aussagekraft. Wichtiger ist das LDL, ein gesundheitliches Risiko wird ab etwa 150 bis 160 mg/dl angenommen, wobei das jedoch individuell sehr verschieden ausfällt. Es muss letztlich allerdings beachtet werden, dass diese Obergrenze stets mit anderen Risikofaktoren im Gesamtkontext betrachtet werden muss und ein “erhöhter” Wert nicht unbedingt eine Behandlungsindikation nach sich zieht. Umgekehrt können bereits niedrigere LDL-Werte als der eben genannte Wert bei bestimmten Patienten ein gesundheitliches Risiko bedeuten, dies gilt insbesondere für Menschen, die z.B. bereits einen Herzinfarkt oder, einen Schlaganfall erlitten haben oder Operationen an den Herzkranzgefäßen durchführen lassen mussten.

Cholesterin: Wodurch steigt der Wert?

Mit dem Fortschreiten des Lebensalters und dem damit verbundenen Anstieg des Körperfetts sowie Körpergewichts steigt auch der Cholesterinwert. Neben diesen genetisch festgelegten Faktoren führen auch bestimmte Erkrankungen, zum Beispiel Diabetes mellitus oder Erkrankungen an der Schilddrüse, und eine ungünstige Ernährung zu einem erhöhten Cholesterinwert. Insbesondere folgende Lebensmittel treiben den Cholesterinspiegel hoch:

  • Käse
  • Butter
  • Milch
  • Sahne
  • Wurst
  • Fleischwaren
  • Fertiggerichte
  • Süßigkeiten
  • Kuchen
  • Eier

Cholesterin senken durch Bewegung

Ernährung ist wichtig, um den Cholesterinspiegel niedrig zu halten. Doch es gibt auch noch weitere Faktoren, mit denen die Werte günstig beeinflusst werden können. Bewegung ist hierbei essenziell. Bewegung verbessert die Cholesterinwerte, verringert das Gewicht und den Körperfettanteil und sorgt für gesündere Blutgefäße. Mindestens dreimal pro Woche sollte intensives Ausdauertraining praktiziert werden. Sportarten wie Joggen, Radfahren oder Seilspringen sind hierfür ideal geeignet. Wichtig ist, dass der Körper ins Schwitzen kommt. Haben Sie weitere Fragen zum Thema Herzgesundheit und Cholesterin? KardioZentral ist für Sie da.