Der Herzinfarkt gehört zu den häufigsten kardiologischen Erkrankungen und ist darüber hinaus auch oft eine Todesursache. Bei einem Infarkt ist die schnelle und fachgerechte Erste Hilfe entscheidend. Denn jede Minute, die tatenlos vorübergeht, senkt die Chance erheblich, dass der Patient oder die Patientin ohne bleibende Schäden wieder genesen kann. Unsere Kardiologie in München verrät Ihnen in diesem Artikel, wie Sie bei einem Herzinfarkt richtig reagieren und was Sie darüber hinaus über die Erkrankung wissen müssen.
Herzinfarkt – was ist das überhaupt?
Bei einem Herzinfarkt sterben die Herzmuskelzellen aufgrund einer Sauerstoffunterversorgung ab. Die Ursache für diesen Umstand ist in den meisten Fällen ein akuter Verschluss einer der zentralen Blutgefäßen, die das Herz mit Blut versorgen. In Deutschland gehört diese Krankheit zu einer der häufigsten Todesursachen. Am häufigsten wird ein Herzinfarkt durch Ablagerungen in den blutversorgenden Gefäßen, den sog. “Arterien” verursacht.
Daran erkennen Sie einen Herzinfarkt
Bevor Sie fachgerechte Erste Hilfe leisten können, müssen Sie zunächst einen Herzinfarkt sicher erkennen können. Es gibt einige typische Symptome, die für die Erkrankung sprechen, wie:
- starke Schmerzen im Brustbereich
- ein Engegefühl im Brustkorb
- Schmerzen in den Armen
- Übelkeit und Erbrechen
- Atemnot
- blasse Gesichtsfarbe
- Unruhe, Beklemmtheit
- Auch können plötzlich auftretende, oft starke Schmerzen im Oberbauch, Rücken und im Kiefer auf einen Herzinfarkt hindeuten
Besonders die beiden zuerst genannten Symptome sind ein typisches Anzeichen für einen Herzinfarkt, es können sich jedoch auch andere Erkrankungen hinter diesen Symptomen verbergen, sodass eine ärztliche Abklärung erforderlich ist. Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen die Anzeichen nur sehr schwach auftreten oder gar nicht vorhanden sind. Vor allem Patienten und Patientinnen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für diesen „stummen“ Herzinfarkt ohne Symptome. Rauchen, hoher Alkoholkonsum und wenig Bewegung fördern das Risiko für die Erkrankung deutlich.
Herzinfarkt bei Männern und Frauen – das sind die Unterschiede
Männer und Frauen empfinden einen akuten Infarkt durchaus unterschiedlich, Frauen zeigen anders als Männer häufiger unspezifischere Symptome bei einem Herzinfarkt und weisen seltener als Männer den “klassischen” starken Brustschmerz auf, sodass ein Herzinfarkt bei Frauen leichter übersehen werden kann als bei Männern.
Frauen berichten häufiger über eine Enge oder ein Druckgefühl in der Brust, was den betroffenen Frauen weniger bedrohlich als der vermeintlich ”typische” starke Schmerz in der Brust erscheinen kann. Aber auch bei Männern kann nur eine Enge oder ein Druckgefühl in der Brust auftreten.
So reagieren Sie richtig bei einem akuten Infarkt
Sie sollten bei Anzeichen eines Herzinfarkts ruhig und besonnen reagieren. Zunächst einmal ist es wichtig, dass der Patient oder die Patientin in jedem Falle einen Arzt hinzuzieht. Selbst beim kleinsten Verdacht sollte Hilfe geholt werden, um Folgeschäden zu vermeiden.
Schritt 1: Verständigen Sie den Rettungsdienst
Rufen Sie daher in jedem Falle zunächst einen Notarzt oder eine Notärztin über die Nummer 112. Das eigenständige Aufsuchen des Hausarztes oder der Hausärztin oder auch einer kardiologischen Facharztpraxis kann im Ernstfall zu viel Zeit kosten. Gleiches gilt für das Verständigen von Verwandten. Ihr Ansprechpartner oder die Ansprechpartnerin wird Sie durch das Gespräch leiten und Ihnen alle relevanten Anweisungen geben. Legen Sie daher nicht frühzeitig auf.
Schritt 2: Beruhigen Sie den Patienten oder die Patientin
Es ist immer hilfreich, wenn Sie den Patienten oder die Patientin beruhigen und der Person ruhig zureden. Zur Verringerung des Engegefühls in der Brust können Sie die obersten Knöpfe des Hemdes aufmachen oder sogar das Oberteil ausziehen.
Schritt 3: Bei Bewusstlosigkeit und Herzstillstand passende Maßnahmen einleiten
Sollte es zu einer Bewusstlosigkeit kommen, ist das Überführen des Patienten oder der Patientin in die stabile Seitenlage wichtig. Sollte es sogar zum Stillstand der Atmung kommen, ist das Einleiten der lebenserhaltenden Maßnahmen mit Herzdruckmassage und Beatmung unverzichtbar.