Schlafapnoe: Schadet schnarchen dem Herz?

Während des Schlafes regeneriert und erholt sich der Körper. Das Immunsystem und der Stoffwechsel werden reguliert und gestärkt, während Sinneseindrücke verarbeitet werden. Erholsamer Schlaf ist nicht nur gesund, sondern auch lebensnotwendig. Gesundheitliche Probleme, die gravierende Ausmaße annehmen können, sind die Folge, wenn der Schlaf wiederholt unterbrochen wird. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen einen Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Herzinsuffizienz (“Herzschwäche”)  fest. Alle wichtigen Infos zu diesem Thema finden Sie in diesem Blogartikel von Ihrer Kardiologie München KardioZentral.

Der Zusammenhang zwischen Herzinsuffizienz und Schlafapnoe

Bei Menschen, die an Schlafapnoe leiden, setzt jede Nacht bis zu 100 Mal für einige Sekunden der Atem aus. Bei schwerwiegenden Fällen stoppt die Atmung sogar für Minuten. In der Folge wird die Sauerstoffversorgung knapp, sodass der Körper Gegenmaßnahmen einleitet. Das bedeutet, dass Herzfrequenz und Blutdruck steigen und die Aktivität der Atemmuskulatur erhöht wird. Das Wiedereinsetzen der Atmung geschieht plötzlich und stört  den Schlaf bei den Betroffenen oft erheblich. Gesunder und erholsamer Schlaf ist so nicht möglich.

Wie hängen diese körperlichen Vorgänge während des Schlafes mit Herzinsuffizienz zusammen? Die Antwort besteht im Sauerstoffmangel, der eine direkte Folge der Atemaussetzer darstellt. Der Mangel an Sauerstoff, der durch die Atemaussetzer verursacht wird, soll durch eine Steigerung der Herzaktivität und eine schnellere Blutzirkulation ausgeglichen werden. Das Herz ist für einen kurzen Zeitraum durchaus in der Lage, diese Mehrbelastung zu leisten, aber nicht auf Dauer. Die Konsequenz dieser Mehrbelastung ist Herzinsuffizienz.

Die Symptome der Schlafapnoe

Häufig bleibt es unbemerkt, wenn die Atmung während des Schlafes aussetzt. Wegen der Risiken und Gefahren, die mit Schlafapnoe verbunden sind, ist es allerdings äußerst wichtig, diese so frühzeitig wie möglich zu erkennen. Folgende Symptome weisen auf Schlafapnoe und nicht auf das allgemein bekannte Schnarchen hin:

  • Unregelmäßig auftretendes Schnarchen
  • Kopfschmerzen, insbesondere nach dem Schlaf
  • Halsschmerzen nach dem Schlaf
  • Trockener Mund nach dem Schlaf
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Erschöpfung
  • Depression
  • Angst
  • Gewichtszunahme
Mann schnarcht als Symbol für Schlafapnoe
© New Africa – stock.adobe.com

Entstehung und Auswirkung von Schlafapnoe

Eine sogenannte “obstruktive” Schlafapnoe entsteht, wenn sich die oberen Atemwege der Betroffenen im Schlaf verschließen oder deutlich verengen. Die Ursachen für verengte oder verschlossene Atemwege sind vielfältig. Meistens handelt es sich um:

  • Infektionen der Atemwege
  • Allergien
  • Übergewicht
  • vergrößerte Rachenmandeln
  • Deformierungen des Mund- und Rachenbereichs
  • Erschlaffung der Mund- und Rachenmuskulatur

Schlafapnoe – Risiken und Behandlungsmöglichkeiten

Wenn die Atemaussetzer während des Schlafes nicht bemerkt und behandelt werden, können schwerwiegende Herzschäden entstehen. Für die Behandlung von Schlafapnoe wird in der Regel die CPAP-Therapie eingesetzt. Bei der CPAP-Therapie tragen die Patientinnen und Patienten während des Schlafes eine Maske, mit der sie beatmet werden. Eine tiefe Atmung wird erzeugt, indem ein Überdruck hergestellt wird.

Menschen, die an Schlafapnoe leiden, wurden im Rahmen einer aktuellen Studie untersucht. Die Herzstruktur war bei diesen Betroffenen bereits wegen des gestörten Schlafes angegriffen. Man setzte Echokardiografie ein, um Daten zur Herzgesundheit zu erfassen und verglich diese mit einer Kontrollgruppe, die aus Betroffenen von chronischem Bluthochdruck bestand. Die Schäden am Herzen waren bei beiden Gruppen ähnlich.Im Rahmen dieser Studie konnte ebenso festgestellt werden, dass die CPAP-Therapie positive Wirkungen auf die Verfassung des Herzens hat. Bei allen Probandinnen und Probanden war das Herz in einer besseren Konstitution als vor der CPAP-Therapie. Die Auswurfkraft des Herzens und seine Wanddicke waren erhöht. Bei weiteren Fragen zum Thema Herzgesundheit wenden Sie sich gerne an KardioZentral in München.